Killiecrankie und Culloden

Am zweiten Tag führte der Weg weiter Richtung Norden über die Grenze zwischen Low- und Higlands in das Gebiet um den River Garry und das Örtchen Killiecrankie. Dies war ein wichtiger Schauplatz einer Schlacht des ersten Jakobitenaufstandes 1689. Dort soll der englische Soldat Donald McBane auf der Flucht vor den Highlandern den Fluss an einer 5,5 m breiten Stelle übersprungen haben, dem sogenannten Soldier's Leap. Der Weg dorthin führt über einen schönen Wanderweg im Wald des Flusstals. Die Ab- bzw. Aufstiege sind jedoch sehr steil und mit sehr hohen Stufen versehen; also nichts für Fußkranke. Die Ausicht über das Flusstal und das setlich verlaufende Eisenbahn-Viadukt belohnen die Mühen und die Zeit verfliegt wie im Fluge. Das am Parkplatz gelegene Killiecrankie Besucherzentrum zeigt neben einigen Stücken aus Flora und Fauna auch viele Informationen zur Schlacht zwischen Highlandern und den englischen Regierungstruppen. Das Thema Kämpfe zwischen Schotten und Engländern und insbesondere die Jakobitenaufstände sollten in den folgenden Tagen immer wieder auftauchen. Die Schotten sind sehr stolz auf ihre unabhängige Vergangenheit.

Die zweite Station des Tages war das Highland Folk Museum in Newtonmore weiter im Norden an der A9. Das Freilichtmuseum zeigt verschiedene Häuser und Dörfer aus verschiedenen Zeit-Epochen der Highland-Besiedelung; inklusive typisch gekleideten Schauspielern. Ausserdem war es schon Drehort für Film- und Fernsehproduktionen wie z.B. Outlander. An diesem Tag kam zum ersten Mal auch die Sonne heraus, so dass man das Gelände noch besser wahrnehmen konnte. Der Eintritt ist grundsätzlich frei, das Museum freut sich jedoch über Spenden, um die Austellung zu erhalten. So kann man schon mit dem Kauf des Besucher-Guides etwas dazu beitragen.

Der nächste Zielort war das Schlachtfeld von Culloden, südlich von Inverness. Hier erwartet eine sehr ausführliche Austellung des zweiten Jakobitenauftandes unter "Bonnie Prince Charlie" (Prinz Charles Edward Stuart) im Jahre 1745. Der Aufstand endete im April 1746 mit dem Sieg der englischen Regierungstruppen im Culloden Moor nach nur ca. 25 Minuten. Dies war die größte und blutigste Niederlage der Jakobiten und es sollte keine weiteren Aufstände geben. Charles Edward Stuart flüchtete über die Insel Skye zurück ins Exil nach Frankreich. In der Folge wurden viele Jakobiten verfolgt und hingerichtet, das Clan-System der Highlander zerstört und ihnen wurde das Tragen von Kilt und Tartan und das Spielen des Dudelsacks verboten. Auf dem jetzigen Gebiet markieren Flaggen die Positionen der englischen und Jakobiter-Einheiten. Schließlich gibt es viele Gedenktafeln zu Ehren der gefallenen Clan-Mitglieder.

Die letzte Station des Tages waren die Clava Cairns, eine kleine Ansammlung von steinzeitliche Megalithanlagen (Steinkreise, Rundhügel). Dies erinnert unweigerlich an die Anlagen von Brú na Bóinne in Irland. Die Steine sollen auch eine Inspiration für den Hügel Craigh na Dun aus Outlander sein.

Ins Hotel ging es dann in das hübsche Örtchen Beauly im Norden von Inverness.